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St. Martin, ein neues Wohnprojekt in Mendig

Jeder lebt in seinen vier Wänden und doch leben alle in einer großen Gemeinschaft

 


Historie des Gebäudes:
Das Haus im Ernteweg 98, im Volksmund Martinsheim genannt, wurde um 1890 erbaut. Ein wohlhabender Landwirt aus dem Ort baute es für seine Tochter und deren Mann.
Im Dritten Reich wanderte die junge Familie in die USA aus und das Haus wurde von den Machthabern zu unterschiedlichen Zwecken genutzt.
Nach dem zweiten Weltkrieg erwarb die Familie Fromm das Objekt zu Wohnzwecken, erbaute aber auf dem Grundstück ein kleineres und komfortableres Haus, das Haus Ernteweg 100. Die Familie Fromm stellte das alte Haus einem karitativen Verein, dem Familienwerk St. Martin, zur Verfügung. Das Haus wurde um- und ausgebaut und über zwanzig Jahre lang konnten hier bedürftige Familien aus dem Raum Düsseldorf Urlaub machen.
Veränderungen innerhalb der Familie führten zum Verkauf ihres Hauses Ernteweg 100. Veränderte Urlaubsformen und der mittlerweile veraltete Standard des Hauses Ernteweg 98 schmälerte die Nachfrage.
Nach dem Auslaufen der Verträge mit dem Familienwerk St. Martin sollte das Objekt Ernteweg 98 verkauft werden.
1987 erwarb das Objekt Ernteweg 98 das Ehepaar Neitzert. Haus und Grundstück befanden sich in einem bedauernswerten Zustand, bedingt durch chronischen Geldmangel des Vereins und das Alter des Objektes.
In den folgenden dreißig Jahren wurden Haus und Grundstück in einen zeitgemäßen und sehr schönen Zustand versetzt. Alte Bewohner des Ortsteiles Obermendig behaupten, das Objekt wäre nie so schön gewesen.

Entwicklung der Fläche:
Die Familie Fromm hatte bereits einige Grundstücke, die an das Objekt Ernteweg 98 angrenzte, erworben. Das Ehepaar Neitzert konnte weitere Grundstücke erwerben. So ergibt sich eine zusammenhängende Fläche, die oberhalb des Anwesens Enteweg 100, angrenzend an den alten Wasserbehälter der Stadt, beginnt und sich bis an den Feldweg am Rande des Neubaugebietes Sonnenhang erstreckt.

 


Die Bewohner:
Jutta Neitzert, geb. Schuh, fünfundsechzig Jahre alt, Apothekerin und Bernd Neitzert, sechsundsechzig Jahre alt, Dipl.- Ing., beide kinderlos, bewohnen das Haus alleine.
Auf Grund des Lebensalters denken wir natürlich über unsere Zukunft nach. Der Entschluss steht fest, dass wir im Ernteweg wohnen wollen, so lange es irgendwie geht. Dazu müssen aber neue Strukturen geschaffen werden.
Die Gründung der Koblenzer Tafel e.V. vor sechzehn Jahren und die Gründung des Landesverbandes der Tafeln RP und Saarland e.V. im vergangenen Jahr hatten viele Kontakte, auch in die Politik, zur Folge.
Im Rahmen einer Großspende des Senders RPR1 zugunsten unseres Landesverbandes kam es am Rande einer Feier zu einem interessanten Gespräch mit unserer Ministerpräsidentin, Malu Dreyer. Das von ihr und ihrem Ehemann entwickelte Projekt, Schammatdorf in Trier, hat die gleiche Intension wie das Projekt im Mendig.

Das Projekt St. Martin:

 

In den Anwesen Ernteweg 98 steht Wohnraum für vier Pflegekräfte ohne Umbauten zu Verfügung. Büro, Lagerraum und PKW Stellflächen  sind ausreichend vorhanden. Im Anwesen Ernteweg 100 wohnt bereits eine Pflegekraft.

 

Ausgehend von insgesamt fünf Pflegekräften, die in den beiden Objekten untergebracht werden können, ist die Versorgung von ca. zehn Menschen in unterschiedlichen Pflegestufen möglich.

 

Geht man davon aus, dass die Hälfte der Anwohner nicht pflegebedürftig ist und die andere Hälfte der Anwohner über die drei Pflegestufen verteilt Pflege in Anspruch nehmen muss, so können  ca. zwanzig  Paare hier angesiedelt werden.

 

Weitere zehn Paare können in den Häusern mit standardisiertem Grundriss eine eigene Pflegekraft unterbringen.

 

Fahrdienst, Reinigungskräfte und andere Angebote runden das Versorgungskonzept ab.

 

Wir stellen uns eine Grundstücks- Eigentümergemeinschaft vor. Jeder der Eigentümer kann sich sein Haus bauen. Das Ehepaar Neitzert kann aber auch ein Haus bauen, dann vermieten oder verkaufen.

 

Alle Häuser sind in ökologischer Holzbauweise, barrierefrei, mit regenierbarer Energie betrieben, geplant.

 

Die Erschließung des Grundstückes obliegt der Eigentümergemeinschaft.

 

Langfristig wird das Ehepaar Neitzert ihr jetziges Domizil aufgeben und sich in einem der neuen Häuser verkleinern.

 

 

 

Dann steht das gesamte Objekt Ernteweg 98 für Gemeinschaftsaufgaben zur Verfügung. Über die vorherigen Versorgungsaufgaben kann es dann für die Gemeinschaft des Wohnprojektes St. Martin und der Brücke e.V. als Treffpunkt, Kommunikationszentrum, Kochgemeinschaft u.s.w. genutzt werden.

 

Besucher des Wohnprojektes können auch dort übernachten.